Berlin
Wir besuchten am 28.11.2014 die Bahnhofsmission 6 in Berlin am Bahnhof Zoo.
Berühmt wurde diese nicht zuletzt durch das Buch und den Film "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" von Christiane F. Die Drogen- und Stricher-Szene spielt sich noch heute am Berlin Bahnhof Zoo ab. Wir stellten dort unser „Sinti und Roma Projekt“ vor und haben unsere Flyer dort ausgelegt. Unsere Gesprächspartner haben sich sehr gefreut, dass es Menschen wie uns gibt, die sich so wie sie selbst den Herausforderungen unserer Zeit stellen. Man hat den Eindruck, dass sie dachten, da draußen gibt´s noch andere wie wir.
Diese Vorstellung hat ihnen Mut gemacht. Da war nicht mehr nur das Gefühl, wir hier tun etwas Gutes, sondern da draußen sind auch welche, die sich engagieren und ihr Bestes geben. Es war ein sehr emotionales Treffen zwischen Menschen, die dasselbe wollen und auch ihr Bestes geben möchten.
Die Mitarbeiterin, die man einfach „Mama“ nennt, erzählte uns, dass momentan sehr viele Sinti und Roma diesen Treff als Anlaufstelle nutzen. „Mama“ wird unser Projekt auf jeden Fall weiterleiten. Es ist unfassbar, was wir hier in kurzer Zeit alles gesehen haben. Dort in den Räumlichkeiten gibt es wirklich viele fleißige Helfer. Es hat einen traurig gestimmt, dass wir hier in Deutschland wirklich so viele arme Menschen haben und dass sie für ihr Essen rechtzeitig anstehen müssen.
Wir haben von der anderen Straßenseite eine Zeit lang das Geschehen beobachtet. „Wow“, dachten wir. Es sind so viel Leute gekommen, die Kleider abgegeben haben oder sonstige Sachen. Auch viele junge Menschen sind hineingegangen und haben in Kartons Sachen gespendet. Man konnte spüren, da ist eine Gemeinschaft in Bewegung. Da sind Menschen, die an andere denken.
Es ging weiter zum „Büro der Berliner Stadtmission“. Wir besuchten das Büro der Berliner Stadtmission. Auch dort stellten wir unser Projekt vor. Obwohl die Leute sehr viel zu tun hatten, haben Sie sich die Zeit zum Zuhören genommen. Herzlichen Dank an dieser Stelle dafür! Unser Flyer konnten wir den Helfern im „Kältebus“ abgeben.
Welche Aufgabe hat ein „Kältebus“?
Mit dem „Kältebus“ und der „Kälte-Notübernachtung“ will die Berliner Stadtmission Kältetote in Berlin verhindern. Vom 1. November eines jeden Jahres bis zum darauffolgenden 31. März sucht der „Kältebus“ mit seinem Team nach hilflosen Wohnungslosen, die nicht mehr aus eigener Kraft eine Kälte-Notübernachtung aufsuchen können. Das Kältebus-Team sucht die Wohnungslosen regelmäßig auf der Straße und fährt sie auf ihren Wunsch zu einem sicheren Übernachtungsplatz.
In Berlin leben etwa 11.000 Menschen ohne Wohnung. Nicht Jedem sieht man es an. Denn es ist nicht ungewöhnlich, dass jemand im Sommer auf einer Bank im Park übernachtet. Aber im Winter?
Dann ging's weiter in den „Görlitzer Park“. Dort verteilten wir wie immer an Sinti und Roma unsere Flyer. Sie sind sehr zurückhaltend, fast ängstlich.
Nun fuhren wir nach „Werding Neuköln Kreuzberg“. Wir besuchten dort die „katholische Siedlungsgesellschaft“ in der Harzer Straße. Diese Siedlungsgesellschaft erhielt am 20.09.2013 den 1. Preis für Berliner Roma-Integrationsprojekt.
Wir waren sehr gespannt, was uns dort erwartet. Wir hatten sehr viel Positives gehört. Aber es kam anders als gedacht. Dienstag um 14.00 Uhr: Das Büro war geschlossen und wir dachten auch nicht, dass wir uns vorher hätten anmelden müssen. Somit waren wir in den Recherchen auf uns allein gestellt.
Wir fanden schnell Anschluss bei den Jugendlichen, denn sie waren neugierig und wollten wissen, warum wir hier seien. Wir erklärten unser Projekt und sie waren hell auf begeistert. Ganz besonders war ein Mädchen, das Steffi heißt, begeistert. Sie kam sofort zu uns und bot uns ihre Hilfe an. Wir ernannten das Mädchen zur „Chefin“ dieser kleinen Truppe von Baraq. Durch Steffi wurden uns alle Türen geöffnet. Wir haben sie gefragt, ob sie sich hier wohlfühle. Sie verneinte, denn dort, wo sie vorher gewohnt habe, hatte es ihr besser gefallen. Die Wohngegend sei schöner gewesen. Das konnten wir sofort nachvollziehen und verstehen.
Steffi fragte uns, warum wir das alles tun. Warum führen wir einen Wettbewerb für ihre Leute durch? Wir antworteten, dass wir wollen, dass die Menschen sie besser verstehen und die Chance haben, sie kennenzulernen. Wir sagten, dass wir sie lieb haben.
Ungläubiges Staunen. „Ihr habt uns lieb ?????“ „Ja Steffi! Wir tun das, weil wir dich lieb haben.“ Wir sagten, dass sie gute Menschen sind und dass sie eine schöne Kultur haben. Das war für Steffi unvorstellbar. Kopfschüttelnd sagte sie immer nur „nein nein“.
Es ist traurig, denn sie spiegelte das Bild dessen, was sie alltäglich erlebt. Wir haben einen Ausschnitt davon miterleben dürfen. Ein Mitbewohner kam die Treppe runter (EIN Landsmann von uns ) und hielt ihr seine Faust vors Gesicht. Er sagte, sie solle bloß die Klappe halten. Wir fragen, was sie verschweigen solle. Er sagte, sie weiß schon Bescheid . Er ließ uns stehen. Steffi war wie gelähmt vor Angst.
Sie bekommen zu wenig Menschlichkeit entgegen gebracht. Als Kind und Jugendliche hat sie als Folge dessen keine Wertschätzung mehr für sich selbst. Während wir unsere Flyer verteilten, kam eine Mitbewohnerin und fragte uns was wir hier tun.
Wir erklärten es ihr und erwähnten auch, dass das Integrationsprojekt unserer Meinung nach ein außergewöhnliches Projekt sei. Sie sagte, dass sie bei ihrem Einzug an des Integrationsprojekts geglaubt hat. Laut Ihrer Aussage sei dieses Projekt eindeutig gescheitert. Anfangs gab es Bewohner aus allen Nationalitäten. Der Anteil von Sinti und Roma war nicht wie es jetzt bei ca. 90%, sondern viel geringer. Sie selbst fand diese Multi-Kulti Mischung anfangs toll. Aber jetzt sind nach und nach immer mehr Leute ausgezogen. Sie wird auch ausziehen. Heute hat sie einen Besichtigungstermin, weil sie ihre Wohnung vermieten möchte.
Da vieler ihrer Mitbewohner ihre Kinder oft sich selbst überlasse, wäre hier sehr, sehr laut. Und das waren nicht die Worte einer älteren Frau, die man als überempfindlich einstufen könnte. Nein, unsere Gesprächspartnerin ist eine junge, patente Frau.
Gemäß ihrer Aussage würde sich hier niemand mehr richtig um die Leute kümmern. Die Integrationshelfer seien überfordert.
Sie berichtete auch, dass in einer 1 Zimmer Küche Bad Wohnung acht Menschen wohnen. Diese Zustände können in einem solchen Projekt nicht angehen und seien ihr unbegreiflich. Natürlich redete sie auch von Sauberkeitsproblemen. Dass die Sinti und Roma von den anderen Bewohner isoliert haben, sei genau das, was man ja eigentlich vermeiden wollte. Es sollte ja ein Integrationsprojekt sein.
Leider kamen immer mehr und mehr Sinti und Roma und keine sonstigen Nationalitäten mehr. Somit ist das Projekt für sie gescheitert! Wir haben jetzt alle Flyer an alle Bewohner verteilt. Wir fragten Steffi noch, welchen Wunsch sie persönlich habe. Sie sagte, sie leide so sehr, wenn die Kinder in Afrika oder sonst auf der Welt hungern und Durst haben. Das tue ihr so weh jeden Tag. Ihr Wunsch sei es, dass der Hunger der Kinder in der ganzen Welt aufhöre. Sie hat uns gebeten, das genauso in unserem Blog zu schreiben. Wie beneidenswert dachten wir, keinen eigenen Wunsch! Der Abschied fiel uns schwer!
Für uns stellt sich nun die Frage, wie kann ein Integrationsprojekt so schnell eine Auszeichnung bekommen, innerhalb eines Jahres? Im September 2012 wurde das Integrationsprojekt "Arnold Fortuin Haus" eröffnet mit 137 Wohnungen in acht Häusern.
Morgen geht die Reise am späten Nachmittag nach Hamburg weiter.
Es grüßt Euch Euer Baraq -Team
Hamburg
Dort haben wir mit dem Leiter der Sankt Georg Mission gesprochen und unsere Flyer hinterlassen. Er gab uns noch einige gute Tipps, wo wir unsere Flyer bestimmt hinterlegen dürften. Dann ging es auf die Straße, um die Flyer persönlich zu verteilen. Es ist schon ein Unterschied zwischen den Sinti und Roma hier in Deutschland und in Rumänien.
In Rumänien haben sie auch Not, aber sie machen einen glücklicheren stärkeren Eindruck. Sie sind nicht getrennt von ihrer Familie. Wir können immer wieder feststellen, dass sie hier in Deutschland unter großer psychischer Belastung sind. Einer sagte uns, wir fühlen uns wie ausgesetzt. Es ist nicht nur der Druck, dass wir hier überleben und im Winter nicht erfrieren, sondern die große Hoffnung, der Familie zu Hause Geld schicken zu können. Er habe das Gefühl, wenn er das nicht realisieren kann, in der Heimat vor der Familie zu versagen. Er sei dann ein gebrochener Mann.
Das Gespräch war sehr emotional. Ein Schrei seiner Seele. Aus Respekt fragten wir ihn nichts mehr. Wir glauben, es gibt auch nichts mehr zu fragen. Es ist wie ein Moment des Schweigens. Eine Schweigeminute, wie wenn jemand stirbt.
Düsseldorf
Wir fuhren am selben Abend noch nach Düsseldorf weiter, um morgen rechtzeitig loslegen zu können. Es begrüßt Euch das Baraq Team.
Ein neuer Tag beginnt. Wir verteilten in der Düsseldorfer City unserer Flyer. Wir merken bald, dass die City und in der Umgebung sich kaum Sinti und Roma aufhalten. Eine Passantin erklärte uns, dass die Stadt sehr penibel darauf achte, so wenige wie möglich hier zu haben. Also verschwenden wir keine Zeit weiter und fahren nach Duisburg.
Duisburg
In Duisburg angekommen gingen wir zuerst zur Bahnhof Mission. Auch dort stellten wir dem Bahnhofsleiter unser Projekt vor und baten ihn die Flyer zu verteilen. Er hat sich alles ganz genau angehört.
Am Auto angekommen, haben wir uns mit einem Taxifahrer kurz unterhalten, damit wir nicht so lange suchen müssen. Wir suchten uns, warum auch immer, von fast 30 Taxi die dort standen, das letzte aus. Wir fragten ihn in welchem Gebiet sich die meisten Sinti und Roma aufhalten.
Er nannte einige Orte, die uns aus unseren Recherchen nicht bekannt waren. Wir fragten ihn, ob er uns dort hinfahren könnte. Er stimmte zu, aber unter der Bedingung, dass wir vorher zum aller ersten Taxifahrer gehen, da er sonst Ärger mit seinen Kollegen bekommt. Also schrieben wir seinen Namen und seine Taxinummer in unserer Hand und gingen zu seinem Kollegen nach vorne. Wir baten diesen um Entschuldigung, aber wir benötigen jetzt den Herrn Walid persönlich für eine Fahrt. Herr Walid brachte uns in einen Vorort von Duisburg zu Freunden, die Sinti und Roma sind.
Als wir dort angekommen waren, stieg er aus dem Taxi und fragt sofort, ob wir auch was für sein Volk, die Syrer, tun könnten. Wir wunderten uns, woher von unserem Projekt wusste, denn wir hatten ihm gar nichts erklärt. Er hat uns auch nicht gefragt, warum wir von ihm zu Sinti und Roma gebracht werden wollten. Herr Walid ging mit uns auf ein Haus zu, vor dem einige Sinti und Roma vor der Tür standen.
Man merkte, dass sie ihn kannten. Wir erklärten ihnen unser Projekt. Wenn unser Taxifahrer merkte, dass wir nicht verstanden wurden, machte er fleißig mit. Er wurde ganz bestimmend. Man hätte meinen können, er gehört zu uns. Ein schönes Gefühl! Nachdem wir unsere Flyer verteilt hatten, bezahlten wir ihm die Fahrt. Er bot uns an, uns nach Hochfeld voraus zu fahren. Wir lehnten aus Kostengründen ab. Er meinte, er würde uns wieder bis in die Stadt zurück begleiten und dann müssten wir weiterfahren. Aber das tat er nicht. Er fuhr uns bis nach Duisburg Hochfeld. Wir waren sehr glücklich darüber. Er besorgte uns noch einen anständigen Parkplatz und wollte für seine Bemühungen kein Geld. Er hatte viel Zeit mit uns verbracht und war wie ein Vorbote. Er verabschiedete sich von uns und nahm Flyers mit, um sie zu verteile. Nun standen wir mitten in der Burg von Sinti und Roma in Hochfeld.
Wir verteilten unsere Flyer und besuchten danach auch eine Kneipe. Wir redeten mit einer Vielzahl von Menschen und hörten unterschiedlichste Meinungen. Ein Armenier zum Beispiel erklärte uns, dass er Zigeuner hasse. Er habe sie schon als Kind geschlagen. Das war einfach schon immer so. Im Lokal saßen noch andere junger Leute. Die hörten das und mischten sich in unser Gespräch ein.Was du da sagst ist nicht gut !! (das Verhalten des Armeniers), denn er habe viele Freunde unter den Roma. Die Diskussion ist entfacht, aber wirklich kam dabei nichts raus.
Mittlerweile sammelten sich draußen auf diesen runden Platz immer mehr Männer. Wir verteilten auch unter ihnen unsere Flyer. Einer erzählte uns, dass er Bulgare sei. Die Bulgaren bekämen keine Arbeit. Die gebe man immer nur den Roma. Wenn wir, Bulgaren, Arbeit bekommen, dann werden wir oft noch nicht einmal bezahlt. Welche Leute kommen denn zu Euch und geben Euch Arbeit, wollten wir wissen. Seine Antwort lautete „meistens seien es die Türken, die da kämen und uns arbeiten lassen und am Ende bekommen wir noch kein Geld. Oder viel zu wenig, obwohl ein anderer Preis ausgemacht war. Es kommt auch vor, dass man vielleicht 2,50 – 3,00 Euro die Stunde bekommt. Am Ende ist man am Arsch geleckt.
Aber die Diskrepanz zwischen Roma und Bulgaren wächst. Unfassbar!
Sie hassen sich, das war uns bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, weil sie glauben, dass die Roma hier bevorzugt werden.
Mensch ist Mensch e.V. war heute leider geschlossen. Dennoch haben unsere Prospekte dort auch hinterlassen.
Dann besuchten wir den Verein Internationale Initiative Hochfeld e.V.. Wie immer erklärten wir auch hier unser Prospekt. Man hat sich wirklich Mühe gegeben, uns behilflich zu sein. Man hat uns zugesagt, unsere Flyer als PDF an andere Institutionen zu senden. Man gab uns noch einige Informationen, Adressen und mögliche Ansprechpartner bei Vereine und Jugendclubs. Wir hieraus noch mal ein herzliches Dankeschön an Internationale Initiative Hochfeld e.V.. Wir machten wir uns sofort auf den Weg zu den neuen Adressen.
Das Blaue Haus ist eine Kinder- und Jugendeinrichtung des Vereins für Kinderhilfe und Jugendarbeit in Hochfeld. Dort trafen wir vor der Tür einige Jugendliche und fragen sie, ob sie Sinti und Roma Kinder sein. Als sie das bejahten, erklärten wir Ihnen den Grund unseres Besuchs. Ihre Reaktion stimmte uns traurig. Einige wollten den Flyer einfach wegwerfen, denn sie kamen aus Bulgarien. Einer von ihnen sagte, dass er die anderen Sinti und Roma nicht leiden könne. Wir fragten nach dem Warum. Er stand einfach da und gab keine Antwort mehr. Die anderen Jungs fragten, warum wir nicht so einen Wettbewerb für Irland machen würden. Wir erklärten es ihnen. Dann fragten wir, ob sie keine Sinti & Roma Freunde haben. Die Hälfte ungefähr bejahte und hat sich bereit erklärt, den Flyer ihren Freunden zu geben.
Danach besuchten wir noch Stadtteiltreff Duisburg Hochfeld. Auch dort war man uns auch sehr behilflich. Nun kontaktierten wir Streetwork Hochfeld. Wir stellten auch hier unser Projekt vor. Man druckte uns eine Liste mit Vereinen aus, die Integrationsprojekte leiten.
Nun besuchten wir Die Falken - Sozialistische Jugend Deutschlands. Rollenbilder hinterfragt: Wer ist Mädchen? Was ist Junge?
Theaterprojekt für Menschen von 12 bis 14 Jahre. Dort haben wir auch unsere Flyer abgegeben. Leider trafen wir den zuständigen Herrn nicht an. Wir werden ihn aber telefonisch kontaktieren.
Weiter ging´s nach Köln.
Köln
Dort besuchten wir zuerst die Bahnhofsmission.
Auch hier ist unser Projekt mit Freundlichkeit aufgenommen worden. Man gab uns auch noch ein paar wertvolle Tipps „wer uns wie wo behilflich sein könnte“ mit auf den Weg. Jetzt ging für uns zunächst nach draußen auf die Straße, um Flyer an Sinti und Roma zu verteilen. Alle Sinti und Roma, die wir persönlich treffen durften, haben wir unser Projekt erklärt und um ihre Teilnahme geworben. Müde, aber glücklich fährt das Baraq Team jetzt nach Hause.
Wir konnten auf unserer Reise sehr viele Informationen und Adressen sammeln und vielleicht schon einige bewegen. Wir hatten uns die Arbeit etwas leichter vorgestellt. Wir hatten über 20 Sinti und Roma Vereine in Deutschland angeschrieben und sie um Mithilfe gebeten. Niemand hat Interesse an unserem Projekt gezeigt.
Im Auto kam uns der Gedanke, was wäre denn eigentlich, wenn alle Missionen, wie zum Beispiel die katholischen und evangelischen Missionen und viele andere Institutionen, nicht das da draußen auf der Straße leisten würden, was sie täglich leisten?
Der Zustand wäre undenkbar. Da kam die Frage auf: Das vielleicht manch einer noch mal neu darüber nachdenken sollte über sein Verhalten der Kirchensteuer, aber die meisten sehen die Kirchensteuer in Verbindung mit Rom und dem Vatikan. Wir haben jetzt die Kirchensteuer aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen dürfen.
Mannheim
Auch dort haben wir unser Projekt vorgestellt und unsere Flyer hinterlassen. Dann gingen wir in die Stadt, um unsere Flyer zu verteilen. Hier trafen wir auf Roma, die perfekt Deutsch sprachen.
Einer sagte: "Wenn ein Sinti gewinnt und ich, Roma, verliere, dann hau ich dem Sinti eine auf die Fresse. Denn die Roma wollen nicht mit den Sinti zusammen genannt werden und die Sinti nicht mit uns". Das war leider für uns ganz neu!!! Und zu allem Überfluss kam auch noch diese Email:
Sinti möchten nicht als "Sinti und Roma" bezeichnet werden. Das ist unsere Antwort!
MfG
SAD
Vorstand
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Guten Tag,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung, die wir leider so nicht verstehen. Wenn Sie uns solch eine Antwort zumailen, wäre es auch sehr wichtig, dazu auch eine Begründung mitzuliefern.
Da Sinti und Roma immer im gleichen Kontext zusammen erwähnt werden, sind wir dieser allgemeinen Anwendung gefolgt.
Ihre Antwort zeigt uns auch, dass wir mit unserem Projekt richtig liegen. Wir wollen Verständnis und Verstehen erzeugen.
Schade, dass Sie uns dabei nicht unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Das Baraq-Team
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Schauen Sie sich doch bitte auf unsere Homepage einwenig um, dot werden Sie sicher eine Begründung finden weshalb die Sinti nicht als "Sinti und Roma" bezeichnet werden möchten. http://www.sinti-allianz.de
MfG
Vorstand
SAD
Frankfurt
In Frankfurt angekommen, gingen wir sofort zur Bahnhofsmission. Diese Mission kam uns sehr modern vor. Man dachte, hier steckt Geld dahinter.
Wir erklärten auch dort unser Projekt und und hinterließen unsere Flyer. Dann gingen wir auf die Straße und verteilten selbst Flyer. Wir trafen leider sehr wenige Sinti und Roma an.
Eurer Baraq Team