Paris
In Paris angekommen, gingen wir sofort zu einem Taxifahrer, der uns zu Heilsarmee bringen sollte. Dann ging die Verfolgungsjagd durch Paris los. Wir mit unserem Auto dem Taxifahrer hinter her.
Dann stieg er aus und meinte auf der anderen Straßenseite sei das Gebäude der Heilsarmee. Die Heilsarmee hilft weltweit den Menschen auf der Straße. Von wegen da waren sie!!!!!! Wir hatten unseren Spaß!! So ging die Suche am Ufer der Seine weiter. Dort trafen wir afrikanische Flüchtlinge, die unter der Brücke leben.
Schließlich trafen wir am Seine Ufer die Wasserpolizei, die uns an das Boot der Heilsarmee brachte. Leider hatte es geschlossen, weil man gerade dieses Boot zu einem Museum umwandelt.
Wir fanden aber noch ein anderes Boot, auf dem die Menschen zu essen bekommen. Das hat uns sehr gefreut, da sich Baraq für diesen Verein mithilfe eines T-Shirts zum Spenden entschieden hat. Wir hinterließen dort unsere Flyer.
Dann ging es in die City zurück, um unsere Flyer zu verteilen. Wir erschraken zutiefst. Ein Bild des Entsetzens!!!! Mitten auf der Straße langen zwei Menschen wie tot.
Die Not der Menschen ist schon grausam. Am Ende ist es doch gleichgültig, wie sie an diesen Punkt ihres Lebens gekommen sind. Jetzt ging's weiter zum Hauptbahnhof. Wir haben in Paris am Bahnhof keinen einzigen Sinti oder Roma angetroffen, obwohl wir Videos gesehen haben, nach denen wir dachten, da geht's richtig ab!!! Aber dem war nicht so.
Am Abend fuhren wir wieder nach Deutschland. Auf dem Weg trafen wir noch eine kleine Gruppe Roma, die auf der Straße kampierten und auch dort schlafen werden. Elias aus unserem Team unterhielt sich mit ihnen. Er erklärte ihnen unser Projekt. Sie waren erstaunlich gut gelaunt. Sie hatten anscheinend ein super Tag gehabt.
Rom
In Rom angekommen, gingen wir sofort auf die Straße. Es war schon dunkel, aber die Stadt lebt. Wir liefen sofort an den berüchtigten Bahnhof von Rom. Da sollen sich Gerüchten nach viele Roma aufhalten.
Aber dem war nicht so. Wir trafen eine Roma Musikgruppe an. Wir unterhielten uns mit Ihnen und gaben ihnen unsere Flyer mit der Bitte, sie an ihre Freunde zu verteilen. Sie meinten, dass es ihnen gut gehe. Sie machen Musik und dadurch verdienen Sie Geld. Das sei ok.
Diesen tollen Graffiti Künstler trafen wir auch an diesem Abend. In Windeseile erstellte er ein Graffiti Bild. Wir kamen mit ihm ins Gespräch. Wir fragten ihn auch, ob er ein Sinti oder Roma sei. Er verneinte und nannte für jedes seiner Elternteile eine andere Nationalität. Aber wir glaubten ihm nicht und gaben ihm trotz allem einen Flyer. Dieses Bild ist am nächsten Morgen entstanden.
Wir trafen ihn zufällig nochmals. Er hat sich sehr gefreut, uns wiederzusehen und packte den Flyer aus.Er sagte, er habe ihn gelesen und er wolle unbedingt mitmachen. Er möchte damit Kleider für seine kleines Baby kaufen und er hätte uns angelogen. Er ist ein Roma!!!!! Aber wenn er den Leuten sage, dass er ein Roma sei, würden sie nichts von ihm kaufen. Er möchte durch seine Kunst, Geld verdienen.
Schließlich würden nicht alle Roma Jugendliche klauen. "Auch wir Roma haben auch unsere Träume, die wir mit unseren Händen verwirklichen wollen. Mit unserer Kunst, mit unserer Arbeit wollen wir uns ernähren. Aber die Wege sind für uns so schwer zu gehen".
Es hat uns so traurig gemacht. Es hat uns auch an das Judentum erinnert. Damals haben einige aus Angst verleugnet, dass sie Juden sind. Und was wir hier erleben, ist mitten im 21. Jahrhundert. Junge Menschen haben Angst!!!! zu sagen welche Nationalität sie haben.
Weil sie sonst wie Abschaum behandelt werden. Was sollen wir noch dazu sagen! Nun ging's an den Flughafen. Wir werden nach Barcelona fliegen.
Barcelona
Am Abend sind wir in Barcelona angekommen. Auf der Suche nach unserem Hotel haben wir gedacht: wo sind wir denn hier gelandet?Wir waren mitten im Brennpunkt von Barcelona. Unser Hotel lag mittendrin. Direkt hinter unserem Hotel ist der Straßenstrich, Drogendealer und Zuhälter, die ihre Frauen bewachen.
Es ist wie die Hölle! Menschen haben einfach auf dem Boden gelegen, von Drogen vollkommen zerstört. Man sah wirklich nur Menschen, die voll beladen waren von ihrem Leben, als hätten sie die Sonne noch nie gesehen. Nun sind wir in unserem Hotel, essen eine Kleinigkeit und gehen schlafen.
Am nächsten Tag ging es direkt los. Wir sind zu einem Taxistand gegangen. Dort haben wird den Taxifahrer gefragt, ob er uns zu einem Camp von Sinti und Roma fahren könnte. Der Taxifahrer schnüffelt laufend mit dem Finger um die Nase. Wir haben nicht verstanden, was er meinte. Er ging schließlich ganz entsetzt zu einen Kollegen, der etwas Englisch sprach und dieser fragte uns daraufhin, ob wir Kokain brauchten. Natürlich nicht, sagten wir!!
Ein Camp gibt es nicht, aber Kokain. Davon könnten wir reichlich haben. O.k. sagten wir und gingen weiter. Als wir aus ihrem Blickwinkel waren, haben wir richtig gelacht über die beiden. Es hätte auch keinen Sinn gehabt mit ihnen länger zu diskutieren. Wir haben den ganzen Tag Barcelona durchstreift, aber wir haben dort kaum jemanden angetroffen, dem wir unsere Flyer hätten geben könnten.
Wir gingen Richtung Hotel durch die kleinen schmalen Gassen. Auf einmal hörten wir, zwei Männer in einem Kleiderladen (Kleiderkammer) deutsch sprechen. Wir riefen spontan: "Hallo". Einer kam raus und fragte, ob wir uns kennen würden. Wir verneinten. Es war für uns ein Stück Heimat, als wir euch Deutsch reden hörten.
Wir erklärten Ihnen, warum wir in Barcelona sind. Einer der beiden stellte sich mit Namen Wolfgang vor. Er erzählte uns, dass er früher Missionar war. Er wollte aber nicht mehr missionieren wollte, sondern den Menschen auf der Straße helfen, unabhängig von Religion.
Er erklärte uns, dass es kaum Probleme mit Sinti und Roma gebe. Die hätten sich eingebürgert. Die meisten sind schon in der 2.Generation da oder noch länger. Das haben wir bisher aus vielen Berichten komplett anders mitbekommen. Aber er muss es wissen, denn er leitet seit 15 Jahren „DIE KNEIPE GOTTES " mitten im Brennpunkt von Barcelona.
Nun noch eine paar Infos zur "die Kneipe Gottes" (El Chiringuito de Dios), Verein zur Unterstützung der sozialen Gerechtigkeit. Dort arbeiten 20 Freiwillige, die den Obdachlosen im Raval persönliche Unterstützung anbieten. "Uns ist es wichtig, dass Menschen die zu uns kommen, in Würde empfangen werden. Wir bieten Ihnen nun seit 15 Jahren Essen und außerdem die Möglichkeit zu duschen und ihre Wäsche zu waschen. In wirtschaftlich desolten Zeiten spüren wir gerade in Spanien die größere Nachfrage nach Betreuung der sozialen Schwachen.
Schaut euch mal die Seite an! Wir sind wirklich restlos begeistert und wir danken den 20 Freiwilligen, die den Obdachlosen im Raval persönlich unterstützen. Wir sagen euch noch mal danke!!!!! Baraq wird zwei Euro pro verkauften T-Shirt an diesen Verein spenden.
Wir verabschieden uns von euch. Morgen fliegen wir wieder nach Deutschland.
Euer Baraq Team